Nume nes Paar Schueh - e bärndütschi Wiehnachtsgschicht

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Der Martin luegt em nächschte Frytig mit bange Gedanke entgäge. D Mieti für syni Mansarde isch fällig. Oder, um gnau z sy: überfällig. I vier Tag verstricht nämlech d Nachfrischt für d Zahlig vom letschte Monet. Es sigi - trotz allem Verständnis - der zwöit und letscht Ufschub, het ihm der Verwalter gseit gha. U der Martin weiss bim beschte Wille nid, vo wo är die 180 Franke söll här näh. Eigentlech fasch z dopplete, wüll d Mieti für e Januar isch ou scho bald fällig.

Der Martin huset scho sit bald zwöi Jahr i dere Mansarde. „Im Winter chlei chalt und im Summer ziemlech heiss, genau wie dusse ou", seit der Martin öppe. Obschon ihm scho sit einiger Zyt nümme so zum Scherze z Muet isch gsi.

Am Afang het der Martin no Zueversicht gha, dass dä Absturz us der Gsellschaft nume vorübergehend isch. Der früecher  „Dur-Optimischt“ Martin het bi der dümmschte Panne oder amene blöde Missgschick immer irgend öppis Positivs gfunde. Aber mit der Zyt isch sini Chraft und d Quelle dervo versiegt.

Nachdäm är sini Straf wäge Trunkeheit am Stür und Unfall mit Todesfolg het abgsässe gha, isch der bitter Alltag allerdings rasch binim z Gascht gsi. Churz nach däm Unfall isch sini Beziehig id Brüch gange. Der Martin het sech uf weniger Verantwortig igstellt. Churz drufabe het im sini  Tochter - wo bi der gschidnige Frou gwohnt het - gseit, dass sie ihre Fründ in Südamerika wott hürate. Der Martin het sech uf die schöne, wite Reise ines unbekannts Land gfröit. I si früecher Job het der Martin nümme zrügg chönne, was är prompt mit der Bemerkig „zwüsch ine tuet Luftveränderig guet“ abtah het. Der glich Spruch het der Martin ou brucht, wenn är vo Zyt zu Zyt ine chlineri Wohnig het müesse zügle.

Und i vier Tag söll är mit läre Täsche und emene überzogene Bankkonto, ohne Aschtellig oder überhoupt Ussicht druf u ou no chli schwach vo der Ercheltig, d Monetsmiete zahle. Dasmal fingt der Martin nid der gringscht Asatz für ne positive Hintergrund. Si läär Mage isch da ou ke grossi Hilf.

So isch der Martin du z Fuess dür die chalte Strasse irgendwie gäge ds Stadtzäntrum gmarschiert. Dert het är ghoffet, irgendwie Hilf z finde, ufene Igäbig oder es Wunder, eifach e Wäg us dere Sackgass.

Wo der Martin anere Chrüzig uf ds Grüenliecht gwartet het, het ne ufzmal e fine Glockeklang  us de trüebe Gedanke usegrüblet. Verwunderet her der Martin umegluegt und versuecht usezfinde, wo dä häll Ton härchunnt. Hinger ihm hets es chlises Kapälleli gha u dert a der Tür het der Martin du schliesslech das komische Ghäng gseh. Der Wind het die Glöggli dürenang gwirblet u daderbi die verschiednigschte Melodie für zouberet. No bevor är sech het chönne vom Stuune erhole, geit d Tür uf und e junge Ma het ne ine gheisse. Wülls ne vo dinne här chlei wärmer dünkt  und ou no guet gschmöckt het, isch der Martin inegange. Imene chlei fischtere Egge isch är uf ds Bänkli ghöcklet und het die idrücklechi Stilli gnosse. Vor Hektik, wo dusse gsi isch, het me nümme gmerkt. Langsam het der Martin warm übercho, dass es ne tschuderet het.

Wo der Martin wieder zu däm Kapälleli use geit, isch im viel wohler gsi. Irgendwie hei sech d Sorge chlei vonim furt bewegt. Si si gäng no da gsi, aber irgendwie hets ne dünkt, si sige chlei veruse ga spiele. Ab däm Verglich het der Martin doch wieder chlei müesse lache. Mit zueversichtlechere Schritt isch är si Wäg witer gange.

A viellicht der vierte oder füfte Chrüzig her der Martin wieder müesse wägem Rotliecht warte. E schmali Strass isch es gsi und der Martin het uf der angere Site problemlos chönne gseh, was es da für Läde gha het. Läbesmittel, e Drogerie, e Büecherlade, es Restaurant u aschliessend allwäg Büro, het er dänkt. Bi grüen isch der Martin übere und het die Läde nöcher gschouet. Mit grosse Ouge und komisches Gfühel im Mage het der Martin gmerkt, dass zwüsche der Drogerie (am Husnummer 11) und am Büecherlade mit der Husnummer 13 e Stäge abe gfüehrt het, wo n är vorig nid het gseh. Tatsächlech isch dert a eifachi Türe mit der Husnummer 11a agschribe gsi u derhinger het der Martin gseh, dass si Schueh verchoufe. Gwunderig isch är d Stäge abe und dür die Türe düre. E fründleche Ma isch ne cho begrüesse und het ne gfragt, gäge weler Schueh dass är siner wölli itusche. Der Martin isch nid grad nachecho und drumm het dä Ma ihm erklärt, dass me hie bi ihm chönni Schueh tusche. Er müessi nüt zahle, chönni siner Schueh da lah und eifach es Paar angeri näh. Der Martin het das komisch gfunde. Wüll er nüt Bedrohlechs derhinger gseh het, isch är mit emene Tuschgschäft iverstange gsi. Verusse het der Martin no einisch der Chopf gschüttlet, der alt Ma het ihm e guete Tag gwünscht u der Martin isch si Wäg witer gange.

Im Stadtzäntrum het me dütlech gmerkt, dass Wiehnachte vor der Tür steit. Überall si Froue und Manne, e paari allei und e paari zäme, vo Lade zu Lade ghetzt, Kömerlitäsche am Arm, Päckli i de Häng und hei furchtbar agsträngt id Wält usegluegt. Der Martin het nid angersch chönne, als däm jufle u hetze e Zytlang zuezluege. Uf ds Mal hets ne am lingge grosse Zäie gchutzelet. Geng schlimmer isch es worde und alles bewege vo de Zäie, hüpfe und stüpfe het nüt gnützt. Drum isch der Martin i nes schmals Gässli ine u het dä lingg Schueh wie der Blitz abzoge und sech usgibig gchratzet. Uh, das het ihm wohl ta. Wo der Martin dä Schueh wieder wot alege, chnorzet er bis är schier schwitzt, aber dä Fuess het eifach nümme Platz. Är cha d Schuehbändle so wiit wie nes geit zieh, aber es wott nid ga. Schliesslech gseht der Martin unger drinn Papier, wo dä Schueh z äng gmacht hei. Aha, die si vori am richtige Ort gsi und jetzt allwäg im Wäg, dänkt der Martin und nimmt die Papier use. D’ Ouge hei nim schier wölle us em Chopf trohle, wo n är gseht dass das nid eifach Zitigsfätze gsi si. Är nimmt zersch e Zwänzger- nähär no e Füfzer-, drufabe e Zähner- u schlieslech e toll verchropfeti Hunderter-Note zu däm Schueh use. 180 Franke si i däm Schueh inne gsi. Juscht soviel, wie d Mieti gsi isch. 

Ungläubig u glichzitig verdatteret faltet der Martin das Gäld zäme u stopft es sich i Hosesack. Jetz passt dä lingg Schueh ou wieder wie vorhär a si Fuess. Wo ner ufsteiht, grifft der Martin nomal i si Hosesack, nimmt das Gäld id Finger und zellts nomal düre. Es si geng no 180 Franke. Unsicher geit der Martin si Wäg witer. U jetz? Bhalte oder zrügg i Schuehlade. Der Martin studiert, bis er Chopfweh überchunnt. Schliesslech geit är mit sich e Kompromiss i: Viellicht würdi är das Gäld ja ersch morn, oder übermorn oder no viel später finde. U bis denn wott är überlege, was z tue isch.

Vor emene Ichoufszänter blibt er stah. Hunger. Dä isch jetz ou wieder fürecho. No viel heftiger als am Morge. Klar, es si ou öppe drei Stung sithär. Der Martin zögeret. Söll är vo däm viele Gäld für d Miete öppis abzwacke? Es si ja geng no fasch vier Tag bis zum zahle und da fingt er sicher irgendwo no e Zuestupf. Tief düreschnufe u nähär geit der Martin ine. Es isch fei es Drück und es Schiebe, das isch sech üse Ma nid gwahnet. Er banget ufzmal um sis viele Gäld. Drum suecht er gli emal e Toilette. Dert bschliesst är sich i ne Kabine ine und nimmt us em Hosesack die Zähnernote id Hang. Soviel wott er maximal verchlepfe. Der Räschte stopft är sech id Ungerhose. Dert chame ihm das wenigschtens nid stähle. Süferli geit der Martin zur Kabine use u stolpert fasch über dä Ma, wo dert am Bode zämegchrümmt ligt. Sofort isch der Martin binim u merkt, dass dä ohnmächtig isch. Är het e suberi Sitelagerig gmacht u gseht derbi am Ma si Ichoufstäsche am Bode lige. Si isch voll gsi mit Päckli vo de koschtbarschte Sache. Aber der Martin het ke Zyt derfür, tuet d Türe uf, geit zu der nächschte Kasse und packt die verblüffti Verchäuferin am Arm. Die isch zersch gar nid nache cho, was ere dä komisch Kärli wott erkläre, derfür du umso tifiger am Telefon ghanget und het zersch der intern Samariter u drufabe der Sanitätsdienscht ufbote. Bevor der Sanitäter cho isch, het der Martin no einisch zu däm Ma gluegt, wo langsam wieder bisinne gsi isch. Das het üsem Martin gwohlet und er het däm Ma guet zugredt, är söll blibe höckle, Hilf chöm grad jederzyt. No bevor der Samariter itroffe isch, het sech der Martin us em Stoub gmacht. Bi de Läbensmittel het är Usschou ghalte nach Aktione - u suber es schöns Brot, chlei Ufschnitt und e halbe Liter Iistee gfunge. Zfride isch er gäge Kasse zu gange und het sech ungerwägs no es chlises Schoggistängeli gönnt.

Uf z Mal grifft e starchi Hang a si Arm und e Mannestimm seit entschide, är söll bitte mitcho. Ou wenn sech der Martin nid wehrt, packt die Hand chräftig zue und stosst ne gäge ne Türe im hingere Egge zue. Imene chline Büro seit dä gross Ma zuenim, är söll abhocke. Uf sini Frag, was das söll, seit dä Detektiv nume, är heig Awisig übercho ne dahäre z näh. Är wüss allwäg scho, was är agstellt heigi. Me gseih ja sine Chleider a, was das öppe chönnti si. Är söll sech uf e klari Sach istelle, d Überwachigskamera sige i däm Hus vo de modernschte, wos gäbi. Da isch der Martin also öppe füf Minute blibe hocke, u jedes Mal, wenn är sech ou nume e chlei bewegt het, isch dä Detektiv zämegschosse.

Schliesslech isch a d Türe gchlopfet worde und der Detektiv isch ga ufgspliesse. Nid ohni derbi der Martin immer im Oug z bhalte. Ine cho si die Frou vo der Kasse u hingerdra dä Ma, wo vori i der Toilette am Bode gläge isch. Dä treit fei e Verband um e Chopf. Ja, das sig dä Ma, meint d Verchöifere zu de beide Herre, und si würd jetz gärn ga witerschaffe, es heig ja hüt viel z tue. Der Martin luegt vom einte zu andere u wartet e mal ab. Der Chund seit zum Detektiv, dass är ne ruhig mit däm nätte Herr chönn elei la. U verblüfft lost der Martin, wo dä sälbschtsicher Detektiv ganz unterwürfig seit, wenn dir meinet, Herr Diräkter, de wird das so scho richtig si. Wo die zwe Manne elei si, streckt dä mit em Verband am Martin beidi Arme entgänge, schüttlet siner Händ und danket im ganz überschwänglech. Ändlech verzellt der Herr Meyer e ganzi Gschicht: Är sig Bsitzer vo däm Warehus hie. Und wie jedes Jahr so uf em letschte Drücker no dranne gsi, Wiehnachtsichöif z mache. Da heig ne si Zucker überrascht. Uf em Wäg uf d Toilette, wo n är sech heig wölle e Sprütze setze, sig är du zämebroche. Gottseidank heig ne öpper gfunde, wo rasch u richtig reagiert heig. Wär är e so sigi, was är machi und wie n är sech chönnt erchenntlech zeige, isch der Martin gfragt worde. Als erschts het em Martin si Mage mit emen tolle Grolle Antwort gä. Da hei beide afa lache. Der Herr Meyer het mit em lingge Oug zwinkeret u gseit, wenn är Hunger heig, de söll er nume ruehig ässe, ou wenn die War no nid zahlt sigi. So geng zwüsche zwe Biss ine verzellt der Martin vo sim Läbe. Nid grad alles, nume z Nötigschte. Aber ou das vo de Schueh. Soso, meint der Herr Meyer mit wieder ärnschtem Gsicht. I dene Schueh söll also Gäld dinne gsi si. U genau soviel, wie d Schulde gsi sige. Der Martin versicheret ihm no einisch, dass är absolut d Wahrheit sägi. Uf d Frag, was är jetz wölli mache, het der Martin nume mit de Schultere zuckt. Was söll är da ou säge, är weiss es würklech nid.

Da steit der Herr Meyer uf und heisst der Martin, är sölli sech d Brösmeli abputze u nähär mitcho. Zielsicher stüüret der Herr Meyer drü Bürotüre witer a u blibt plötzlech dervor stah. Also, meint är zum Martin, dir heit (u das zellt är a sine Finger ab) e Mansarde zum wohne, ke Gäld, e ke Job und ersch no Schulde? Verläge nickt der Martin. Und, fahrt der Herr Meyer witer, im Momänt ou grad e ke Hunger meh? Nenei, grinset der Martin zrügg. We der weit, hanig öich sicher bis Ändi Januar e Job bi üs. Mit grosse Ouge luegt ne der Martin a. Aber, seit er, ig weiss nid, öbi das cha, wonig hie muess mache. Der Herr Meyer grinset no chlei breiter. Genau ds gliche, wo dir i der letschte Viertelstund gmacht heit: Mit emene halbvolle Ichoufschorb dür d Gstell düre loufe und, ehm am beschte i dene Chleider won är grad anne heig, und daderbi d Lüt beobachte. Zwar gseh üser Überwachigskameras viel, aber besser si doch immer no versteckti Detektive. Abgmacht?

U so het der Martin am gliche Tag Gäld gfunde und no e Job übercho. E Job am Schärme, a der Wermi! Er het sech als glücklechschte Mönsch gfüehlt. Und sofort beschlosse, die 180 Franke us de Schueh so rasch wie müglech i Lade zrügg zbringe. Das het är am Herr Meyer ou gseit, so quasi, um ja nid us däm Verspräche zrügg z chönne. Dä het ihm d Hand uf d Schultere gleit und gseit, dass mache är allwäg scho richtig, aber jufle müess är deschtwäge sicher nid.

Neni, die Gschicht isch hie no nid fertig. Das wär mer no, e so mitz drinn.

Also, der Martin het Fröid gha, dass är wieder e Astellig gha het. Und ansträngend isch es nid e so gsi. Guet, fasch der ganz Tag uf de Bei. Aber zwüsch ine ou im Büro die paar Monitore überwache. Am Fritig het der Martin vo sim Cheff es Couvert mit emene Vorschuss übercho. Im Uftrag vom Herr Meyer, hetts gheisse, und är wüssi scho, was er dadermit sölli mache. Drumm het der Martin am Fritig sini Mieti chönne zahle und em Vermieter glichzitig mit ere Fläsche Wi für d Geduld danket. Ou dä het Fröid zeigt, dass der Martin wieder e Job gfunde gha het. Und nid nume für zwe Täg oder e Wuche, sondern doch immerhin fasch anderthalb Monet.

Am Samschtig hei si im Warehus nach em Fürabe no ufgrumt, d Gstell ufgfüllt und si aschliessend i der Kantine zumene gmüetleche Umtrunk zämeghöcklet. Mit der Verchöifere, wo der Martin vor e paar Tag am Ärmel packt het, het sech der Martin gäbig chönne unterhalte. Das isch e ufgtellti Frou, het der Martin dänkt, u ne hübschi ou no derzue. Und schinbar isch das uf gägeglich gstosse, wüll mit de angere Lüt het d Sabine nid viel gredt.

Uf em Heiwäg het der Martin der Wäg zu däm Schuehhus vergäblech gsuecht. Wülls sider agfange het schneie, het der Martin nid so lang gsuecht. Und ou das Kappälleli het är nid gfunde, drum isch der Martin du diräkt hei ggange. Sicher geits uf Ahieb, wenn ig der Wäg der richtig Wäg mache u nid vo hinger, het der Martin dänkt.

D Arbeitszyt  zwüsche Wiehnacht und Silveschter isch enorm gsi, der Martin isch gwüss am Morge bald immer der erscht u am Fürabe der letscht gsi. Guet, da drann isch nid immer nume d Arbeit Dschuld gsi, mängisch ou d Sabine, emel indiräkt. Trotzdäm het der Martin am Donnschtig gseit, dass er z morndrischt später chämi, er hei no e Kommission z mache. Am Fritig isch er bewusst der Wäg gange, won ihm vor fasch zäh Tag e so Glück bracht het. Aber das isch doch nid wahr. Die Kapälle isch nid zfinde gsi und ou der Schuehlade isch niene me gsi. Die Chrützig het der Martin zwar gfunde, het är gemeint. Und ds Husnummer 11 isch e Drogerie gsi und im 13 hei si Büecher verchouft. Aber es 11a oder e Stäge abe hets niene gha. Churzerhand isch der Martin id Büecherei und het sech erkundiget. Aber meh als es komisches, skeptisches Chopfschüttle het är nid übercho.

Das Erläbnis isch ihm der ganz Tag nid us em Chopf. Bi der Jahresändfir het är mit em Herr Meyer e paar Wort chönne ploudere und ihm das Erläbnis gschilderet. Der Herr Meyer het nume d Achsle zuckt u gmeint, dass sech der Martin villeicht tüscht heig. Entweder hüt - oder scho vor zäh Tag. Das wärdi sech eines Tages sicher irgendwie ergäh, är söll jetz nümme studiere. Öb är sis Lösli scho abgholt heig? Der Martin het sech la erkläre, dass jedes Jahr am letschte, volle Arbeitstag d Firma jedem Agstellte es Los vo der Landeslotterie schänki. Da chönn me Ferie, Gäld, Outos und no vieles meh gwinne. Vor öppe füf Jahr heig doch tatsächlech öpper vo hie zwe Wuche Ferie in Thailand gwunne. Der Martin holt sech sis Los und rublet - zäme mit der Sabine - die drü Fälder uf. Chlei enttüscht schtellt er fescht, dass es e kener Zahle si, das wär nämlech grad e Gäldbetrag gsi, wo me so gwunne hätti. Es si drü glichi Bildli gsi, es Glöggli. Der Martin het das Los id Hemlistäsche gstopft und mit der Sabine und viele andere Lüt uf enes guets nöis Jahr agstosse. Wülle ne nüt e so hei zoge het, isch der Martin ou no mit de andere paar am ufrume und abwäsche gsi.

Gedankeverlore und mit viel Zueversicht im Härz isch er gmüetlech hei gspaziert. Nid uf em diräkte Wäg, eifach eso, wie ne siner no fasch nöie Schueh glänkt hei. Irgendwo im Schneegestöber het är anere Chrüzig müesse warte, wo der Martin wieder dä fiin Glockeklang ghört. Friedlech und gmüetlich isch är id die chlini Kappälle ine, wo der glich Ma, wie chürzlech, im Türe uftah het. Wie alti Bekannte hei si enang zuegnickt. Der Martin isch wieder i glich Gang ghöckelt und het die überwältegendi Stille la uf sech würke. Ganz liseli het är es Orgelespiel vernoh. Ganz still isch der Martin wieder a die früschi Luft use und het irgendwie gwüsst, dass dä Schuehlade hüt sötti z finde si. U tatsächlech: Alli Läde si scho fischter gsi, aber dert unde, es paar Stägetritt abe, isch d Ladetüre häll erlüchtet gsi. Der Martin isch ine gange und het nid rächt gwüsst, was er sölli säge. Da chunnt dä fründlech Ma vo chürzelch zunim, luegt ne a und seit, är wölle sicher wieder siner früechere Schueh zrügg? Eh, ja und äs sig allwäg sicher guet e so. Im übrige, heigs öppis dinne gha, wo nid ihm sigi, dass wölli är zrügg gä und chnüblet die hundertachzg Franke füre. Der Ma seit nüt, nimmt das Gäld und d Schueh und chunnt mit em Martin siner alte Schueh wieder hinger füre. De wäre mir gloub wieder git, fragt der Martin schüch. Ja, seit der Ma und luegt am Martin tief id Ouge, das si mir zwe. Är leit em Martin e warmi Hand uf sis Hemmli und seit: "Lueget guet zu öiem Härz, es isch es rächts". Em Martin wird ganz komisch und är wett am liebschte nume use. Der Ma lat ne la ga, und wünscht ihm unger der Tür es guets nöis Jahr und rüeft im no nache, dass der Martin ou zur Sabine söui Sorg gä. Dä letscht Wunsch chunnt ersch mit öppe zäh Sekunde verspätig im Martin sim Hirni a. Er träit sech um und wött no frage … da gseht der Martin wieder nume d Husnummer 11 und 13 und e ke Stäge und e ke erlüchteti Türe und e ke Husnummer 11 a meh. Ungläubig schüttlet der Martin si Chopf und längt sech ads Härz, wo schinbar es guets sigi. Da chräschlet sis Lösli dert, wo der Ma sini Hand häre gleit het. Der Martin nimmts use und wotts i Ghüderchübe schiesse. Im letschte Ougeblick merkt är, dass eis vo de drü Glöggli verschwunde isch und dert ganz chlin e enorm längi Zahl mit vielne Nulli steit. Der Houptträffer.

 

24.12.2010 / JF

 

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