War es Liebe auf den ersten Blick? Schon möglich, dass das einmal der Ursprung dieser Beziehung war. Für die Freunde etwas überraschend und für die Familie etwas befremdlich kehrte Edith von ihrem dreimonatigen Sprachaufenthalt seinerzeit nicht nur verliebt sondern gleich verlobt zurück. Nur wenige Wochen darauf folgte ihr Verlobter nach. Zugegeben, Steven hatte Manieren, sah sportlich und hübsch aus und mit seinem Charme bekehrte er die Onkels und Tanten, Grosseltern und Freunde der Reihe nach. Bereits nach gut einem halben Jahr schwärmte man in der ganzen Verwandtschaft von diesem flotten Boy aus Südamerika. Er fand in der Umgebung von Ediths Elternhaus auch bald eine Anstellung in einer Garage und lebte sich so langsam in die zentraleuropäischen Lebensgewohnheiten ein. Mit seinem Auftreten und seiner Erscheinung durfte er schon bald nicht mehr nur Fahrzeuge waschen oder reparieren sondern auch verkaufen. Die etwas unbeholfene Sprache half ihm dabei sicher auch, das eine oder andere Occasionsgefährt rascher wieder in den Strassenverkehr zu bringen.
Ziemlich genau ein Jahr nach Ediths Rückkehr wurde Hochzeit gefeiert. Edith schwebte im siebten Himmel. Dank Zuschüssen ihrer Eltern konnte sie ihr Chemiestudium fortsetzen und schliesslich mit Erfolg abschliessen. Leider haperte es anfänglich bei der Stellensuche. Chemiefabriken oder Labors finden sich halt nicht gleich um jede Strassenecke. Schliesslich fand Edith eine ganz passable Anstellung, allerdings rund eine Stunde Autofahrt von zu Hause weg.
Als Frau musste Edith immer etwas besser sein als ihre männlichen Kollegen. Sie biss sich durch, auch wenn das ab und zu eine etwas längere Arbeitsschicht mit sich brachte. Mit Kindern wollte man sich etwas Zeit lassen, das hatten sie beide schon vor der Hochzeit geklärt. Anfänglich störte es Steven sehr, dass Edith eine volle Anstellung hatte und manchmal mehr als 12 Stunden weg war. Mit der Zeit gewöhnte er sich daran und wieder ein paar Monate später schlug die Stimmung erneut um. Schuld daran waren – das war Stevens Meinung – seine Schwiegereltern. Sie berichteten seiner Frau ständig, was er gerade tat. Oder eben nicht tat. Weil er unregelmässig zur Arbeit erschien und schon mal auch etwas vergass, verlor er den Job in der Garage. Gut, nach seiner Ansicht hätte er sich eh gerade nach einer neuen Herausforderung umsehen wollen. Das war dann die Gelegenheit, dass sich die beiden auch eine neue Wohnung in der Stadt suchten. Das verkürzte den Arbeitsweg von Edith spürbar und erhöhte gleichzeitig die Chance für Steven, einen neuen Job zu finden. Das war damals für einen handwerklichen Beruf nicht sonderlich schwierig. Schon bald nach dem Umzug hatte er wieder im gewohnten Umfeld eine Anstellung, diesmal nicht in einer Provinzgarage sondern in einer Markenvertretung. Steven durchwanderte nach und nach alle Abteilungen und landete dann im Verkauf. Seine charismatische Art wirkte besonders auf die Frauen enorm stark. So gefiel ihm der Job immer besser und sein Erfolg als Autoverkäufer stieg stetig. Steven wurde an den Hauptsitz eingeladen, durfte Vorträge halten und über seine Verkaufsmethoden berichten, half mit bei der Verfassung von Reglementen und fühlte sich rundum begehrt und zufrieden.
Aber auch Edith bewährte sich in ihrem Beruf. Schon bald war sie auf ihrem Spezialgebiet eine gesuchte Fachkraft. Das brachte ab und zu auch Teilnahmen an Besprechungen und Kongressen ausserhalb des Bezirkes mit sich, die Reisen – auch ins Ausland – nahmen zu.
An Weihnachten konnten sie nach langer Zeit endlich wieder ein paar freie Tage zusammen verbringen. Aber anstatt die spärliche gemeinsame Zeit zu geniessen, planten sie die Zukunft. Wen wundert’s, dass beide eigentlich nicht bereit waren, auf ihre erreichten Annehmlichkeiten zu verzichten. Als dann Steven noch die Familienplanung ins Spiel bracht, eskalierte das Gespräch vollends in einen handfesten Krach. Grobheiten wurden ausgetauscht und beide warfen sich gegenseitig – wohl nicht zu Unrecht – einen sturen Egoismus vor. So kam es, dass die Ferien vorbei waren und beide weiterhin auf ihrem Standpunkt beharrten: Edith wollte weiterhin voll arbeitstätig sein und mindestens eine gewisse Karriere machen, Steven dachte eher daran, endlich eine Familie zu gründen und forderte von Edith fast ultimativ eine völlige Umstellung ihres Lebens.
Am ersten Arbeitstag im neuen Jahr waren beide nicht richtig bei der Sache, der Streit hatte seine Spuren hinterlassen. Übers Wochenende sprachen sie sich dann beide aus und fanden einen Kompromiss. Edith wollte versuchen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren und möglichst viel von zu Hause aus zu arbeiten. Steven versprach, das Thema Familie bis zum Sommer nicht mehr zu erwähnen. In Ediths Firma war man nicht begeistert ob derer Ideen. Schliesslich gestattete man ihr, Berichte zu Hause zu verfassen. Aber eine Reduktion der Arbeitszeit sei momentan nicht möglich. Doch schon nach einigen Wochen zeigte sich, dass dies keine befriedigende Lösung war. Einerseits füllte der „Bürotag“ Edith zu Hause nicht völlig aus, dann war es bei einigen Versuchen nötig, täglich vor Ort die nötigen Messungen vorzunehmen.
Nach etlichen Verhandlungen und heftigen Gesprächen – Edith war eine begehrte Arbeitskraft – einigte man sich darauf, dass die Firma für Edith nur wenige Meter von zu Hause weg ein behelfsmässiges Labor einrichtete, ein Objekt war rasch gefunden. Demgegenüber musste sich Edith finanziell daran beteiligen und eine Erklärung unterzeichnen, die sie praktisch für die nächsten 10 Jahre an die Firma band. Beide Seiten waren damit einverstanden und zufrieden.
Edith gefiel die neue Situation anfänglich ausgezeichnet. Erst mit der Zeit fehlten ihr die Kollegen, die angeregten Gespräche und Fachsimpeleien. Zu Hause wurde das Thema „Familie“ noch etwas länger in der Tabu-Zone belassen, schliesslich war das finanzielle Engagement doch eine spürbare Belastung. Edith verstand es ausgezeichnet, die angespannte Lage noch etwas dramatischer darzustellen. Sie konnte es auch zunehmend einrichten, aus irgendwelchen Gründen wieder in die Firma zu müssen.
Steven reagierte überraschend gelassen und liess Edith gewähren. Genauso überraschend wie der medizinische Befund für beide kam, als Edith ihren Arzt wegen diverser Beschwerden aufsuchte: Sie war schwanger. Edith konnte es nicht fassen, hatte sie doch genau das immer akribisch zu verhindern versucht. (Jahre später gab Steven zu, dass er die Verhütungsmittel systematisch sabotiert hatte.) Steven freute sich natürlich und sprach dauernd davon, dass sie nun endlich eine richtige Familie würden. Mit der Firma konnte sich Edith – hier war nun die Heimarbeit ein grosser Vorteil – sehr gut einigen, die Gesetze gewährten ihr auch den nötigen Schutz für Mutterschaftsurlaub etc.
So wurde aus dem Ehepaar schon bald eine dreiköpfige Familie, ein Junge bereicherte das Haus mit allem, was man sich wünscht oder einfach so dazu gehört. Anfänglich fühlte sich Edith in der neuen Rolle als Mutter völlig wohl. Schon bald fehlte ihr aber die anspruchsvolle Unterhaltung. Wohl konnte sie mit allen elektronischen Mitteln der heutigen Zeit jederzeit mit allen Leuten rund um den Globus Kontakt aufnehmen. Aber das war nicht zu vergleichen mit dem persönlichen Kontakt von Angesicht zu Angesicht. Ihre Mutter hatte dafür grosses Verständnis, hatte sie doch seinerzeit eine ähnliche Situation durchlebt. Ihrer Tochter wollte sie das ersparen und daher war sie sofort bereit, vorerst zwei- bis dreimal in der Woche auf den Kleinen aufzupassen, damit Edith sich wieder in ihren Beruf stürzen konnte. Die Firma war hocherfreut, dass ihr Genius rascher und intensiver als vorgesehen wieder in den Arbeitsprozess drängte. Die beiden Frauen beschlossen, Steven vorläufig nicht einzuweihen. Diesem fiel auch nicht auf, dass Edith sich quasi von einer Woche zur nächsten völlig verwandelte und wieder lebendiger, beinahe übermütig wurde. Er war zu sehr mit sich selbst beschäftigt, denn auch bei ihm nahm die geschäftliche Beanspruchung derzeit wieder sehr zu. In einer etwas entfernteren Stadt sollte ein völlig neues Verkaufs-Konzept lanciert werden und das hatte man ihm anvertraut. Er war damit oft halbe oder gar ganze Wochen weg und hatte in diesen Monaten zu Hause dann öfters Berichte zu lesen oder Zahlen zu bearbeiten. Edith störte das nicht, im Gegenteil. Das vergrösserte ihren Aktionsradius und ihre neue Freiheit natürlich enorm. Auch ihr hatte man ein grösseres Projekt anvertraut, das sie völlig vereinnahmte. In der Kosmetikbranche war ein geändertes Konsumentenverhalten geortet worden, das sich nach Expertenmeinung in den nächsten Jahren noch verstärken sollte: Der Mann war körperbewusster geworden und daher ins Zentrum des Interesses gerückt. Fitness stand schon lange auf des Mannes Programm. Nun kam noch Schönheit, Pflege von Körper und Seele und all das Krimskrams darum herum in Mode. Wer etwas von sich hielt, achtete auf Balance, machte Erholungskuren in einer Schönheitsfarm. Gutbetuchte flogen in den fernen Osten, Unabkömmliche huschten für ein Wochenende in die Berge.
In einem sehr geheimen Vorhaben tüftelte die Firma, in welcher Edith angestellt war, an einer bahnbrechenden Idee. Man hatte ein chinesisches Patent gekauft, das scheinbar in der Lage war, zwei Ideale zu verbinden, quasi Schönheit in doppelter Funktion. Der Firma kam dabei sehr gelegen, dass die Versuche nicht auf ihrem Gelände stattfanden. So konnte die Industriespionage hier nichts entdecken. In dem kleinen, und mittlerweilen sehr feinen Labor hatte es alles, was für die anstehenden Versuche von Nöten war: Unzählige Utensilien um in Kleinmengen arbeiten zu können und separat im Keller auch Einrichtungen für Volumen bis etwa 100 kg. Und für Edith war es die grosse Herausforderung, nach der sie sich schon lange gesehnt hatte. Ihrer Mutter machte es auch nichts aus, die Hütepflichten noch etwas auszudehnen; mit vier Jahren war der Jüngling auch kein Kleinkind mehr.
Diese erfüllende Zeit für Edith voller Glück und Zufriedenheit änderte plötzlich, als eine Welle katastrophenähnlicher Ereignisse über ihr zusammenschlug. Es fing damit an, dass Steven nach einem kleinen Unfall in seiner neuen Wirkungsstätte unerwartet für etwa 10 Tage nach Hause kam. Er entdeckte erst dann, das seine Edith nicht mehr nur Hausfrau und Mutter und etwas als Laborantin tätig sondern wieder voll im Geschäft war. Oder sogar mehr. Edith musste innerlich zugeben, dass ihre ganzes Leben derzeit nur noch aus dem geheimen Versuch bestand. All ihr Denken und Handeln war immer geprägt und völlig durchdrungen von ihrer derzeitigen Herausforderung. Das ging soweit, dass auf ihrem Nachttisch dauernd Papier und Schreiber bereit lagen, um nächtliche Gedankenblitze sofort festzuhalten. Überall hin nahm sie ihr kleines Diktiergerät mit. Nie sollte ihr eine Idee entschwinden, bevor sie irgendwie festgehalten wurde!
Die angespannte Lage nach all den Gesprächen zerrte an Ediths Nerven. Nicht zuletzt deswegen, weil sie eben eingestehen musste, den Bogen wohl überspannt zu haben. Sie machte sich schon intensive Gedanken, wie sie das von ihr bedrohte Familienglück irgendwie wieder ins Lot bringen konnte. Da tauchte eines Nachmittags Ingrid auf. Es läutete und der Kleine war schon an der Tür, bevor Edith reagieren konnte. Steven war in diesem Zeitpunkt gerade beim Arzt. So erkundigte sich die hübsche, junge Dame die da vor der Tür stand, ob hier Steven wohne und wie es ihm gehe, er sei vor ein paar Tagen einfach von der Bildfläche verschwunden. Edith sei wohl die ledige Schwester von ihm, die er mit ihrem Jungen bei sich aufgenommen habe, nachdem der Vater des Kleinen noch vor der Hochzeit auf und davon sei. Edith war sprachlos und hörte sich die Geschichte ohne zu unterbrechen an. Die Dame bequemte sich auf die Veranda und stellte den nicht gerade kleinen Koffer in der Diele ab. Sie wolle sich jetzt etwas um Steven kümmern, schliesslich habe er sich seit geraumer Zeit auch um sie gekümmert, das sei sie ihm einfach schuldig.
Tja, irgendwann kam Steven vom Arzt zurück und war ob des Besuchs nicht sonderlich erfreut. Ursprünglich wollte er Ingrid seiner Frau als seine Schwester vorstellen. Dann beging er den Fehler, sie als nur sehr flüchtige Bekannte von früher zu deklarieren. Doch Edith war eine intelligente Frau und – ja, diese Beziehung als das zu erkennen, was sie war, das bedarf nicht einer Fachhochschulreife – hatte die Lage längst durchschaut. Sichtlich verblüfft und verärgert rauschte Ingrid von dannen. Nicht ohne vorher Steven in deutlichen und nicht gerade jugendfreien Worten gehörig ihre Meinung dargelegt zu haben. Ab dieser Nacht wohnte Edith zusammen mit ihrem Jungen bei ihren Eltern. Erst als Steven wieder an der Arbeit war (und nur an der Arbeit!), zog sie mit dem Kleinen wieder bei sich ein. Natürlich war der ganze Enthusiasmus im Eimer und in ihrer Arbeit kam Edith keinen Schritt voran.
Drei Tage darauf tauchte ein Herr in geschmackvollem Anzug auf und erkundigte sich höflich nach dem Verbleib eines Steven. Edith gab richtigerweise an, dass er nicht zu Hause sei und der Herr meinte, dass er demnach problemlos draussen in seinem Wagen auf ihn warten wolle. Dieser schwarze Wagen war erstaunlicherweise mit sonderbaren Kontrollschildern bestückt und trug keine einzige Bezeichnung. Nach etlichen Versuchen gelang es Edith, dem Herrn begreiflich zu machen, dass ihr Mann nicht nur tagsüber sondern manchmal wochenweise auswärts sei. Der Herr (er hatte sich in der Zwischenzeit als Bundesangestellter mit besonderer Aufgabe zu erkennen gegeben) meinte darauf hin, dass Edith sich doch unverzüglich mit ihm in Verbindung setzen solle, wenn Steven auftauche. Sie solle ihm gegenüber hingegen nicht erwähnen, dass er heute da gewesen sei. Er schaue dann ab und zu wieder vorbei und dann verschwand er genauso diskret, wie er aufgetaucht war.
Bereits am nächsten Tagen war der freundliche Herr wieder an der Tür, aber nun nicht mehr alleine. Und auch nicht mehr so freundlich wie am Vortag. Edith erhielt ein amtliches Papier zur Unterzeichnung hingestreckt und die Uniformierten waren bereits daran, das ganze Haus auf den Kopf zu stellen. Betäubt vom Ganzen liess Edith alle gewähren. Nach etwa fünf, sechs Stunden rückten die Polizisten ab und Edith musste mit dem Besucher von gestern mit auf ein Büro. Glücklicherweise war ihre Mutter da und so konnte sie in dieser Zeit zu ihrem Enkel schauen. Man forderte Edith auf, einen kleinen Koffer mit dem Üblichen mitzunehmen. Für alle Fälle.
Edith realisierte mit Unbehagen, dass die freundlich begonnene Befragung sie im Laufe der drei Stunden immer mehr vom Zeugen in die Rolle des Täters oder Mitwissers drängte. Es ging um Hehlerei von gestohlenen Gebrauchtwagen und Rauschgifthandel. Und mitten drin – so reimte sich Edith alles zusammen – stand ihr Steven. Man behielt Edith dort. Am nächsten Tag wurde die Befragung fortgesetzt. Erst gegen Mittag fuhr man sie wieder nach Hause. Mit etlichen Auflagen: Ortschaft nicht verlassen, zweimal täglich telefonisch melden und umgehende Kontaktnahme mit dem Office, wenn sie etwas von ihrem Mann hören sollte.
Die wütende Edith stürzte sich mit entschlossener Kraft in ihre Aufgabe im Labor. Sie werkelte mit Reagenzien und bereitete nach hoffnungsvollen Reaktionen schliesslich auch den grossen Mischer vor. Der Durchbruch schien in greifbarer Nähe. Edith brütete gleichzeitig Rachepläne für das Erlittene aus. Dann wiederum suchte sie den Ursprung der derart verfahrenen Lage. Und nahm auch nicht halt vor Vorwürfen an sich selbst.
Steven tauchte in der übernächsten Nacht auf. Edith schlief bereits, als sie Geräusche im Haus hörte. Sie wusste instinktiv, was da ablief. Gut, war der Junge für eine Woche bei seinen Grosseltern. Edith war nicht erstaunt, Steven unten anzutreffen. Dass er sie mit einem Revolver bedrohte, machte ihr erstaunlicherweise nichts aus. Er befahl ihr, den kleinen Koffer aus dem Keller zu holen und mit ihm zusammen ins Labor zu gehen. Dort gingen sie in den Keller und aus einem Gestell nahm er drei Gefässe, schüttete den pulvrigen Inhalt in kleine Säcke und verstaute alles im Koffer. Nun, meinte er dann, hier trennen sich unsere Wege definitiv und Ingrid lässt Dich auch noch grüssen.
Am nächsten Tag roch es aus dem Labor sehr streng und die Nachbarn diskutierten untereinander darüber. Am Tag darauf war’s nicht besser und man rief gegen Mittag die Polizei. Als diese bei Edith läutete, war sie gerade dabei, ihrem Jungen, die Haare einzugelen. Höflich und mit Bedauern gab sie den Beamten (dieselben, die kürzlich das Haus durchwühlt hatten) an, dass ihr im Labor ein Missgeschick passiert sei und eine grössere Masse nicht wie gewünscht reagiert habe. Immerhin könne man das Produkt aber noch als Haargel verwenden. Nein von ihrem Mann habe sie nichts mehr gehört und glaube auch nicht, dass er noch jemals wieder auftauchen werde.
Als die Beamten gegangen waren, strich sie ihrem Jungen zärtlich übers Haar und flüsterte vor sich hin: Nun mein lieber Steven, wie fühlt es sich an, so klebrig und zäh zu sein?